Ein etwas anderer Kirchgang

In Sachen Bruthöhlen und Nistkästen sind wir ja mittlerweile schon einiges gewohnt. Dennoch kam die Anfrage der evangelischen Kirchengemeinde Großaspach etwas überraschend für uns: "Über Öffnungen gelangen Vögel in den Dachstuhl der Kirche und würden dort für einige "Unordnung" sorgen - ob man hier nicht Nistkästen anbringen könne?" Dankend nahmen wir diesen Hinweis und das Angebot an. Denn in vielen ähnlichen Fällen werden die Öffnungen einfach verschlossen und wichtige Brutplätze gehen verloren. In der Annahme, dass es sich bei den Untermietern der Juliana-Kirche um Dohlen handelt, planten wir den Arbeitseinsatz frühzeitig vor deren Balzzeit. Und so machten sich am 02.02.2013 drei Aktive der NABU-Gruppe Aspach in einer für Kirchgänge weniger geeigneten Aufmachung auf, Brutplätze in der Juliana-Kirche langfristig zu sichern. Mit der Taschenlampe waren bald die Einschlüpfe ausfindig gemacht. Beim genaueren Hinsehen bemerkten wir jedoch, dass es bei den geflügelten Untermieter nicht um Dohlen sondern um Mauersegler handelt. Denn leider stellten wir an einigen Stellen Todfunde dieses exzellenten Fliegers fest. Über die genaue Ursache sind wir uns bis heute nicht im klaren. Die Brutplätze konnten wir jedoch mit dem Anbringen von Brettern gegen den Dachstuhl so abtrennen, dass die Vögel nicht in diesen hinein gelangen können und ein möglicher "Fressfeind vom Dachstuhl aus nicht zu den Gelegen bzw. den ruhenden Mauerseglern vordringen kann. Die Mauersegler können nun, nach ihrer Rückkehr im Mai, die gewohnten Plätze wieder aufsuchen und gefahrlos einen schönen Sommer in der Juliana-Kirche verbringen. 

Biotoppflege im Februar

Auf den ersten Blick erscheint es verwunderlich, wenn man im Namen des Naturschutzes die Säge an den Baum setzt, um diesen zu fällen. Doch manchmal kommt man nicht umhin dies zu tun. Besonders dann wenn des Baumes Blätterwerk den Unterwuchs in den Schatten stellt. Mit der Säge gilt es dann für kleinere Pflanzen einen Platz in der Sonne zu verschaffen. Auch in den von uns betreuten Flächen war es mal wieder an der Zeit zu derartigen Maßnahmen zu greifen. Am 04.02.2013 und am 16.02.2013 nahmen wir uns daher unseren Forsbachteich in Rietenau vor. Der unsere Feuchtwiesen säumende Erlenbewuchs musste hier zurückgenommen werden. Aber auch die Erlen entlang des Forstbachteiches führten zu einer zunehmenden Beschattung des Amphibienlaichgewässers. Deren Bestand galt es ebenfalls  auszulichten. Dank den gut gewarteten Sägen verlief das Fällen problemlos. Das Wegräumen des Holzes sorgte dann bei den fleissigen Helfern für die ein oder andere Schweißperle auf der Stirn. Doch mit dem ein oder anderen Witz auf den Lippen und dem Bewußtsein etwas Sinnvolles zu leisten, war das Schnittgut bald abgetragen. In ein paar Wochen schon, werden die Grasfrösche und Erdkröten den Forstbachteich aufsuchen und ihren Laich in der nun besonnten Wasserfläche ablegen.

Eine weitere Sägeaktion fand am 16.02.2013 auf einer Pflegefläche beim Wüstenbachhof statt. Zum wiederholten Male machten wir uns daran, die Hecke dort abschnittsweise auf den Stock zu setzen. Diese Pflege bewirkt nicht nur eine Verjüngung des Bestandes sondern auch, dass die neu austreibende Sträucher verzweigter und somit dichter wachsen. Somit finden Vögel wiederum in ein paar Jahren wieder bessere Nistmöglichkeiten. Durch das Fällen größere Bäume wurde ferne Platz im Innern der Hecke für Holunder und Schneeball geschaffen. Zwischenheitlich ist der Erfolg unserer Arbeit bemerkbar geworden. Als wir vor fünf Jahren mit der Plege dieser Hecke begonnen hatten, befanden sich nur am Rand die bekannten Heckensträucher. Die in der Hecke stehenden großen Bäume wie Ahorn und Fichte verdunkelten das Innere der Hecke fast völlig. So wuchs dort nur noch recht wenig undnur ein paar alte Sträucher vegetierten vor sich hin. Zwischenzeitlich sind einige diese große Bäume entfernt worden und junge Sträucher treiben im Innern der Hecke aus. Und im Sommer finden sich zahlreiche Insekten auf den hellen und warmen Stellen mit einem neuen Staudenwuchs ein. So ist auf diese Weise ein einst eher "trostloser" Ort ist zwischenzeitlich zum neuen Leben erwacht.