NABU Aspach auf der BirdMunich

Seit einigen Jahren findet im Münchner Tierpark Hellabrunn regelmäßig die Bird Munich statt. Die Messe für Vogelbeobachter- und fotografen wird von einem örtlichen Fotohändler und dem LBV – Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. – durchgeführt.

Die Bird Munich ist die größte Veranstaltung ihrer Art in Deutschland. Alle namhaften Hersteller von Ferngläsern und Spektiven sowie aus den Bereichen Fotografie und Film stellen hier ihre Neuigkeiten vor. Daneben gibt es ein spannendes Rahmenprogramm mit diversen Vorträgen, Workshops und Vorführungen. Vogelfreunde, Naturbeobachter und Fotografen kommen hier voll auf ihre Kosten.

Auch der NABU Aspach war dieses Jahr wieder dabei und hat sich über die aktuellen Neuigkeiten im Bereich Fernoptik informiert. Wie es sich für den NABU gehört, erfolgte die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Bereits im Morgengrauen klingelte für die Teilnehmer der Wecker, um einen der ersten Züge nach München zu erwischen. Sogar das Wetter meinte es gut mit den Aspachern. Sah es daheim noch recht regnerisch aus, erwartete die Naturschützer in München weißblauer Himmel.

Im Tierpark Hellabrunn angekommen, wurden gleich die verschiedenen Ferngläser und Spektive in Augenschein genommen und ausgiebig getestet. Ganz nebenbei konnte auch der wunderschön an der Isar gelegene Tierpark genossen werden, der in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert. Besonders bestaunt wurde natürlich das erst vor kurzem in München zur Welt gekommene Elefantenbaby Ludwig.

Pünktlich zum jetzt doch auch in München einsetzenden Regen begaben sich die zwischenzeitlich informierten Vogelfreunde zum Augustiner-Keller, um den erlebnisreichen Tag in gemütlicher Runde recht zünftig bei Schweinshaxe und Bier ausklingen zu lassen.

 

 


Busexkursion ins Naturschutzgebiet Wagbachniederung und Speyer

NABU Aspach on Tour - Viele Beobachtungen

Natur erleben? Kein Problem für die Teilnehmer des Ausflugs der NABU-Gruppe Aspach. Das erste Ziel war die Wagbachniederung, bestehend aus einer alten Rheinschlinge und vielen Klärteichen der ehemaligen Zuckerfabrik Waghäusel. Teils verlandet, versumpft und verschilft, teils aber offene Wasserflächen. Diese Vielgestaltigkeit bringt es mit sich, dass sich eine vielfältige Vogelwelt angesiedelt hat, wie man sie weit und breit nicht mehr so leicht findet. „Bewaffnet“ mit leistungsstarken Spektiven rückte man unter der Leitung von Vorsitzendem Jürgen Stober den gefiederten Besonderheiten auf den Pelz respektive das Federkleid. In der freien Natur ist es eben nicht wie im Zoo, wo die Objekte zum Greifen nah, dafür aber hinter Zäunen und Gittern leben. Die begleitenden „vereinseigenen“ Ornithologen Adolf Deininger, Gerhard Götz, Markus Gogel, Karl Burkhardt und Klaus Gogel wurden nicht müde, alle Fragen der interessierten Ausflugsteilnehmer zu beantworten. Viel gabs zu sehen: Purpurreiher, Kolbenenten, Schwarzhalstaucher, Bartmeisen, Blaukehlchen und Dorngrasmücken, um nur einige beim Namen zu nennen.

Dann hieß es: Auf nach Speyer! Nach gemeinsamem Mittagessen wurde die Stadt in kleinen Gruppen erkundet. Bis heute zählt der salische Kaiserdom zu den bedeutendsten Zeugnissen der europäischen Architektur und wurde aus diesem Grund 1981 in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt aufgenommen. Er ist die größte erhaltene romanische Kirche überhaupt. Als Grabstätte auch der nachfolgenden staufischen und habsburgischen Herrscher gilt der Dom geradezu als Symbol des mittelalterlichen Kaisertums. Das Historische Museum der Pfalz zählt zu den meist besuchten kulturhistorischen Museen in Deutschland. Es beherbergt auf einer Fläche von ca. 6000 Quadratmetern fünf ständige Sammlungen, welche die Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Speyer und der Pfalz von der Steinzeit bis in das 20. Jahrhundert dokumentieren. Im Rahmen des Salierjahres 2011 präsentiert das Museum bis zum 30. Oktober 2011 die große Ausstellung „Die Salier. Macht im Wandel“. Im Sea-Life erlebten die Aspacher NABU-Mitreisenden die Vielfalt und Faszination der Bewohner heimischer und tropischer Gewässer! Bei seiner Reise in die Unterwasserwelt folgte man dem Verlauf des Rheins, von seinem Ursprung in den Alpen, über den Bodensee und die Nordsee, bis in die Tiefen der tropischen Ozeane. Nach kurzweiliger Busfahrt, von „Vereinsfahrer“ Martin Femiak souverän chauffiert, erreichte man Abends wieder Aspach.

 

 


Jahreshauptversammlung der Aspacher Vogel- und Naturschützer

NABU-Gruppe Aspach blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2010 zurück

Eine beachtliche Anzahl Mitglieder fand den Weg ins NABU-Vereinsheim am Fautenhau um zu erfahren, was ihr Verein im letzten Jahr vollbracht hat. Vorsitzender Jürgen Stober konnte namentlich Gemeinderätin Pauli sowie Vertreter der benachbarten NABU-Gruppe Auenwald begrüßen.

In seinem Bericht erwähnte Stober die Höhepunkte des vergangenen Vereinsjahres 2010, wie z.B. die beiden mehrtägigen Exkursionen an die Elbe und ins Havelland zum beeindruckenden Gänse- und Kranichzug. Bei zahlreichen Vorträgen und naturkundlichen Führungen seien durch kompetente Aspacher Naturschützer den Teilnehmern dieser Veranstaltungen wieder interessante Einblicke in die Natur und deren ökologischen Zusammenhänge vermittelt worden. Bei einer Vielzahl von Arbeitseinsätzen konnten wertvolle Biotope auf Aspacher Gemarkung erhalten, gepflegt und weiterentwickelt werden. Natürlich, so Stober, spiele die Naturschutzarbeit vor Ort im globalen Rahmen keine allzu große Rolle. Dennoch sei es unverzichtbar, auch im Kleinen zu wirken. Gerade vor der Haustüre könnten Menschen erkennen, welche Bedeutung intakte Natur auf ihr eigenes Wohlbefinden habe. Stober gab seiner Überzeugung kund, dass ein Sparziergang durch blühende Obstwiesen oder entlang eines intakten Gewässers viel entspannender und erholsamer sei, als auf geteerten Wegen durch eine ausgeräumte Feldflur oder gar durch ein Industriegebiet zu trotten. Nur in unmittelbarer Nachbarschaft sei Natur lebendig und erfahrbar. Der vor Jahren geprägte Slogan „Natur kennen – Natur schützen“ habe nichts von seiner Aktualität verloren. So sei es gerade auch vor Ort wichtig, die Natur weitestgehend intakt zu halten und der Bevölkerung die Schönheit und Attraktivität unserer Biotope und parallel dazu eine in gewissem Umfang notwendige Artenkenntnis zu vermitteln. Vorsitzender Stober bedankte sich deshalb bei allen aktiven Mitarbeitern der Aspacher NABU-Gruppe, deren ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeit oft nicht gleich sichtbaren, aber doch unschätzbaren Wert für die Natur hat. Anhand einer Reihe eindrucksvoller Bilder ergänzte Stober seinen Bericht visuell.

Auch die aktuelle Thematik Biosprit und Atomkraft fand Eingang in die Ausführungen des Vorsitzenden. Erkannt wurde offenbar das Problem der Biokraftstoffe. „Es kann nicht sein, dass zum Anbau von Energiepflanzen wertvolle Ökosysteme geopfert werden und damit die Artenvielfalt weiter schwindet“, so Stober. Er bedauerte, dass Natur- und Umweltschutz in Politik und Medien nur noch wenig Beachtung zu finden scheinen und kurzfristigen Maßnahmen geopfert werden.

Den Bericht über die Aktivitäten der Aspacher Naturschutzjugend präsentierte Jugendleiter Schäufele. Einmal mehr staunten die Teilnehmer der Mitgliederversammlung nicht schlecht über die Vielseitigkeit, Kreativität und Intensität, die Jugendliche entwickeln können, wenn sie in den richtigen Händen sind und entsprechend angeleitet werden.

Kassenwart Markus Gogel durfte für das Berichtsjahr 2010 einen kleinen Überschuß von rund 300 Euro vermelden, der in die Rücklagen fließt. Der Kassenwart dankte allen, die den Verein im letzten Jahr finanziell unterstützt haben. Die beiden Kassenprüfer Martin Femiak und Gottfried Wewoda nahmen die Buchführung unter die Lupe und bescheinigten dem Kassenwart korrekte Arbeit. Die von Femiak beantragte Entlastung von Vorstand und Kassenwart wurde ohne Gegenstimme erteilt.

Interessiert folgten die Anwesenden den Berichten über die verschiedenen Artenschutzprojekte. In Sachen Amphibien erfuhren die Teilnehmer viel Wissenswertes von Jochen Schäufele, der die Statistiken über die Amphibienwanderungen eindrucksvoll darzustellen verstand. Die Artenschutz-Aktivitäten bezüglich Schwalben, Schleiereulen und Steinkauz stellte Stv. Vorsitzende Klaus Gogel in Vertretung des Projektleiters Reinhard Buhl mit schönen Bildern von den Einsätzen vor und konnte von vielen positiven Ergebnissen berichten. Er dankte den fleißigen Projekt-Mitarbeitern, voran Uwe Herzig, für die gute Zusammenarbeit im Berichtsjahr.

Bei verschiedenen Ämtern in der NABU-Gruppe Aspach waren Neuwahlen fällig, da die Amtszeit der Funktionäre abgelaufen war. Hier gab es lediglich eine Veränderung in der Zusammensetzung des Vorstandes, da der langjährige Stellvertretende Vorsitzende Klaus Gogel aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung stellte. Kassenwart Markus Gogel, Jugendleiter Jochen Schäufele, Stellvertretender Vorsitzender Gerhard Götz und Kassenprüfer Friedl Wewoda erklärten sich bereit, im Falle einer Wiederwahl ihre Posten für eine weitere Amtszeit auszuüben. Die Wiederwahl erfolgte ohne Gegenstimmen. Zum neuen Stv. Vorsitzenden wurde in Personalunion als Jugendleiter Jochen Schäufele ebenfalls einstimmig gewählt.

Vorsitzender Jürgen Stober hatte die schöne Aufgabe, verschiedene Personen für ihre langjährige Treue zum NABU und für herausragende Leistungen in der Vereinsarbeit zu ehren. Für 20 Jahre Mitgliedschaft erhielt Albert Dietz aus Backnang sowie für 10 Jahre Anna Soldner aus Backnang-Schöntal die Treuenadel des NABU-Landesverbandes. Die aktiven NABU-Mitarbeiter Tobias Guhr aus Großaspach und Lukas Stadel aus Allmersbach/Wbg. verlieh Stober im Namen des Landesverbandes in Anerkennung des vorbildlichen Engagements für den Vogel- und Naturschutz auf Ortsebene die Ehrennadel in Bronze samt Urkunde und sprach den Geehrten den herzlichen Dank der Ortsgruppe für ihren unermüdlichen Einsatz aus. Seit Gründung der NABU-Gruppe Aspach im Jahr 1977 war Klaus Gogel im Vorstand. Erst viele Jahre als Kassenwart, seit 10 Jahren als Stellvertretender Vorsitzender. Zum ausscheiden aus dem Amt bedankte sich Stober für diese jahrzehntelange Arbeit und überreichte Gogel als Anerkennung eine Flasche Wein und ein Abo einer ornithologischen Fachzeitschrift.

Zum Schluss der Versammlung ging Knut Bormann, Stellvertretender Landesvorsitzender des NABU Baden-Württemberg auf landesweite Themen ein und stellte Projekte des NABU vor. Breiten Raum nahm natürlich die anstehende Landtagswahl ein. Für die Natur – und damit auch für den NABU – sind diese Wahlen entscheidend. Denn die zur Wahl stehenden Parteien beantworten Fragen des Natur- und Umweltschutzes ganz unterschiedlich. Um den Wählern zu zeigen, wie die Parteien zu wichtigen umweltpolitischen Fragen stehen, hat der NABU gemeinsam mit dem BUND den vier Landtagsparteien einen ausführlichen Fragebogen geschickt und darin die Gretchenfrage gestellt: „Wir habt ihr‘s mit dem Umwelt- und Naturschutz?“.

Das ausführliche Jahresprogramm 2011 des NABU Aspach kann gerne kostenlos auf der NABU-Geschäftsstelle unter Telefon 07191/230038 angefordert werden. Im Internet findet man die Aspacher Vogel- und Naturschützer unter www.NABU-Aspach.de.

 

 


Amphibienwanderung 2011

Während in anderen Gebieten die Frösche und Kröten erst in den letzten Tagen begannen, sich zu ihren Laichgewässern zu begeben, haben wir in Aspach, zumindest im Bereich Fautenhau die Hauptwanderung bereits hinter uns.

Traditionell gehörten "unsere" Spring- und Grasfrösche wieder zu den ersten im Ländle, die sich auf Wanderschaft begaben. Aber der Wanderstart am 12. und 13. Januar hat uns alle mächtig überrascht und wird auch so schnell nicht wieder vorkommen. Die darauf einsetzenden klaren Nächte und doch empfindlichen Nachttemperaturen schob dann die eigentliche Wanderung bis zum 26.02.2011 hinaus. Bereits an einigen Abenden davor konnten bei Temperaturen von mehr als 5 Grad vereinzelte Gras- und Springfrösche entlang des Allmersbaches ausgemacht werden. Am 26.02.2011 konnten wir ehrenamtlichen Helfer dann 67 Grasfrösche vor Ort feststellen und einsammeln. Ob wohl das an diesem Abend im Blockhaus stattfindende Country-Konzert von Truck Stop die Amphibien zur Wanderschaft animiert hat? Die nächsten großen Wanderschübe folgten dann am 09.03. und 10.03.2011. An beiden Abenden wurden jeweils knapp 100 Frösche eingesammelt. Dies veranlasste uns, die Straße nach Allmersbach erstmals zu sperren. Weitere Straßensperrungen waren am 12.03., 13.03. sowie am 14.03.2011 erforderlich gewesen. Ohne diese Sperrungen hätten zahlreiche Amphibien trotz ehrenamtlicher Helfer den sicheren Straßentod gefunden. Wir möchten uns daher bei allen Autofahrern für das Verständnis für den kleinen Umweg in diesen vier Nächte bedanken.

Insgesamt haben die beiden ehrenamtlichen Helfer der NABU-Gruppe Aspach in 19 abendlichen Einsätzen 526 Gras- und Springfrösche sicher über die Straße geleitet. Die Anzahl der Amphibien, die bei der Straßensperrung unbehelligt gewandert sind, konnte leider nicht erfasst werden. Wir können jedoch anhand dieser Zahlen davon ausgehen, dass die Anzahl der wandernden Gras- und Springfrösche enorm zugelegt haben. Daher ist es nicht verwunderlich, dass selten zuvor so viele Laichballen in dem Laichgewässer im Fautenhau gezählt werden konnten.

Alle an Amphibien interessierte Personen, können sich bei der am 27.03.2011 stattfindenden Radtour selbst ein Bild von dieser erfolgreichen Artenschutzmaßnahme machen und sind daher herzlich eingeladen.

 

 


Naturschutztage am Bodensee

Große Aspacher Gruppe bei den Naturschutztagen vom 06.-09.01.2011

Wie hältst du’s mit der Atomkraft, der Agrarpolitik und der Nachhaltigkeit?“ Diese Gretchenfrage stellten die baden-württembergischen Landesverbände von NABU und BUND auf den Naturschutztagen am Bodensee den Spitzenvertretern der vier Landtagsparteien. „Bei unserer Podiumsdiskussion hat sich einmal mehr gezeigt, dass die Baden-Württemberger am 27. März auch über zentrale Fragen im Umwelt- und Naturschutz abstimmen werden. Denn die Parteien laufen in vielen Punkten in unterschiedliche Richtungen. Wir rufen schon heute alle Wählerinnen und Wähler auf, denjenigen Kandidaten ihre Stimme zu geben, die sich konsequent für Natur und Umwelt einsetzen“, appellierten die Landesvorsitzenden Dr. Andre Baumann (NABU) und Dr. Brigitte Dahlbender (BUND) im Anschluss an die prominent besetzte Podiumsdiskussion mit CDU-Fraktionschef Peter Hauk, Grünen-Fraktionschef Winfried Kretschmann, SPD-Parteichef Dr. Nils Schmid und dem stellvertretender FDP-Landtagsfraktionschef Dr. Friedrich Bullinger.

Besonders dringlich sind aus Sicht der beiden größten Umweltverbände des Landes die Themen Agrarpolitik und Atomkraft. „Wir fordern die Parteien auf, dafür zu sorgen, dass den vielen zig Millionen an Landwirtschaftsgeldern endlich ein gesellschaftlicher Mehrwert gegenübersteht“, forderte NABU-Landeschef Baumann. „Landwirte, die naturverträglich wirtschaften, müssen endlich besser gestellt werden als solche, die unsere Landschaften in Getreidewüsten verwandeln und jedem natürlichen Leben die Grundlage entziehen – auch unserem eigenen Leben wohlgemerkt.“ Eine weitere massive Förderung der Agrarindustrie auf Kosten der biologischen Vielfalt lehnte Baumann entschieden ab.

Dringend notwendig sei etwa die Einführung von so genannten ökologischen Vorrangflächen. „Auf zehn Prozent seiner Fläche soll jeder Bauer zukünftig die Prioritäten zugunsten der biologischen Vielfalt verschieben“, erklärt Baumann. „Auf diesen ökologischen Vorrangflächen muss die Natur Vorfahrt haben vor der Maximierung des Ertrages.“ Bewirtschaften könne die Landwirtschaft die Flächen weiterhin – im Einklang mit der Natur. Der NABU fordert, dass ein Landwirt nur öffentliche Gelder erhält, wenn er ökologische Vorrangflächen auf zehn Prozent seiner Flächen vorweist. Zudem erwartet der NABU vom Land Baden-Württemberg, dass es einen Aktionsplan „Artenreiches Grünland“ aufstellt. Damit sollen insbesondere artenreiche Wiesen und Weiden für die Zukunft bewahrt werden, da sie für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und für den Klimaschutz von besonders großer Bedeutung sind.

Im Energiesektor forderte die BUND-Landesvorsitzende Dahlbender alle Parteien auf, den dringend notwendigen Wandel konsequent einzuleiten. „Die Zukunft gehört dem Dreiklang aus Energiesparen, Steigerung der Energieeffizienz und den Erneuerbaren Energien. Die Zeit der gefährlichen Dinosauriertechnologien Atom- und Kohlekraft ist zu Ende“, sagte Dahlbender. „Alle Parteien behaupten, die Notwendigkeit des Wandels erkannt zu haben. Jetzt geht es darum, der Erkenntnis Taten folgen zu lassen, damit die Zukunft nicht an uns vorbeimarschiert. Baden-Württemberg muss an der Spitze der Entwicklung stehen und damit zukunftsfähig werden – wirtschaftlich wie ökologisch.“

Insbesondere kritisierte man die zahnlose Klimaschutzpolitik der derzeitigen Landesregierung. „Frau Gönner peilt an, bis 2020 lediglich 20 Prozent des Stromes durch Erneuerbare Energien erzeugen zu lassen. Es kann nicht sein, dass das Land die Latte so niedrig hängt. Wir brauchen eine Landesregierung, die die Chancen der Erneuerbaren Energien für Arbeitsplätze, wirtschaftliche Entwicklung und Zukunftssicherung wahrnimmt“, forderte Dahlbender. An die Adresse der zukünftigen Landesregierung als neuen EnBW-Teilhaber richtete sie den dringenden Appell, den heimischen Energiekonzern endlich auf ein neues Gleis zu setzen und die Atomkraftwerke schnell abschalten zu lassen.
NABU und BUND veranstalten die „Naturschutztage am Bodensee“ jedes Jahr in Radolfzell am Dreikönigswochenende. 2011 bereits zum 35. Mal. Auf der größten regelmäßig stattfindenden Naturschutztagung im deutschen Sprachraum treffen sich alljährlich rund 500 haupt- und ehrenamtliche Naturschutzinteressierte, um sich vier Tage lang auszutauschen, Vorträge und Seminare zu besuchen sowie um an Exkursionen teilzunehmen. 2011 zählten NABU und BUND mit über 550 Menschen außergewöhnlich viele Teilnehmer. Auch eine große Delegation des NABU Aspach nimmt seit vielen Jahren an den Naturschutztagen teil.