Steinkauz in Aspach und Umgebung

Der Steinkauz, ein kleiner, liebenswerter Vertreter unserer heimischen Eulen, war in den 60iger Jahren des letzten Jahrhunderts in den klimatisch geeigneten Gebieten Baden-Württembergs ein noch häufig anzutreffender Brutvogel in den ländlichen Ortschaften und deren angrenzenden Streuobstwiesen. Offenen Landschaften abseits von Waldgebieten mit lockerem Baumbestand, Kopfweiden und niedriger Vegetation sind sein Lebensraum. Er jagt in der Morgen- und Abenddämmerung im offenen Gelände. Seine Beute sind vorwiegend Käfer, Ohrwürmer, Regenwürmer und Mäuse, die er meist im Laufen oder von einer niedrigen Warte aus erbeutet. Deshalb sind hohes Gras, Weizen-, Raps- und Maisfelder für ihn als Jagdgebiet ungeeignet. Als Nist- und Schlafplatz benötigt er frei anzufliegende Höhlen in Bäumen oder älteren Gebäuden. Der Steinkauz ist kein Zugvogel. Im Spätsommer wandern die Jungkäuze jedoch aus dem elterlichen Revier ab und suchen sich ein eigenes Revier.

 

Wenn die alten Bäume der Streuobstwiesen gerodet werden oder die Streuobstwiesen sogar ganz aufgelöst werden, wenn alte ländliche Schuppen und Gebäude verschwinden, wenn freie Ackerflächen immer intensiver genutzt werden, dann findet der Steinkauz keinen Lebensraum mehr und er wird aus diesen Gebieten verschwinden.

 

Da die Population des Steinkauzes in unserer Gegend durch die veränderte Landnutzung immer stärker reduziert wurde, hat sich die Projektgruppe zum Ziel gesetzt, der Population des Steinkauzes durch geeignete Maßnahmen zu neuem Leben zu verhelfen. Dazu gehören unter anderem:

  • Erhaltung und Förderung des Lebensraumes des Steinkauzes (Streuobstwiesen, offene Landschaft)
  • Erhaltung alter Bäume mit Nisthöhlen
  • Ausgleich für fehlende Nist- und Schlafplätze in Naturhöhlen durch anbringen von Nistkästen mit Marderschutz, einschließlich Kontrolle und Pflege der Nistkästen
  • Bildung von Steinkauz-Revieren als "Trittsteine" für eine bessere Ausbreitung des Steinkauzes
  • Vernetzung dieser "Trittsteine" zu einer flächendeckenden Wiederansiedlung des Steinkauzes in den dafür geeigneten Bereichen der Projekt-Aktionsgebiete.
  • Beobachtung und Beringung des Steinkauzes, sowie systematische Erfassung brutbiologischer Daten des Steinkauzes als Grundlagen der Fördermaßnahmen für die Steinkauz-Population
  • Sensibilisierung und Einbindung der Bevölkerung in die Ziele des Projektes

 

 

Die bisher ergriffenen Maßnahmen zeigen bereits erste Erfolge. So konnte sich dank der angebrachten Niströhren eine kleine Steinkauzpopulation in Aspach etablieren.  

 

Ansprechpartner:

Arbeitsgemeinschaft Artenschutz Aspach - Backnanger Bucht im NABU

Reinard Buhl

Tel. 07191/2996

Email: K.R.Buhl@t-online.de

 

Daniel Vogel

Tel. 0175 4487033